Seit 2005 präsentiert die Freie Universität Bozen ihre Forschungsergebnisse im Universitätsverlag bu,press. Ein Herausgebergremium bürgt für die Qualität der bislang 90 Publikationen.

Oxford University Press und Cambridge University Press sind als größte Universitätsverlage international renommiert: Die Fachbücher und -zeitschriften der beiden Verlage, die als Teil ihrer Mutteruniversitäten um die Mitte des 16. Jahrhunderts gegründet wurden, gelten in Wissenschaft und Forschung als führend. Und auch außerhalb der akademischen Welt ist das Wirken dieser Verlage weltumspannend. Jeder Englisch-Lerner begegnet in seiner Laufbahn Wörterbüchern und Lehrwerken dieser beiden Verlagsimperien.
In der angloamerikanischen Hochschulwelt blicken Universitätsverlage auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Heute gehören der Association of American University Presses über 130 Mitglieder an, darunter auch die Verlage der Eliteuniversitäten MIT, Yale, Columbia oder Stanford. Die Gründung des Bozener Universitätsverlages fällt in den Zeitraum der Entstehung zahlreicher Universitätsverlage im deutsch- und italienischsprachigen Raum kurz nach Beginn des 21. Jahrhunderts. Dem Beispiel zahlreicher Universitäten in Deutschland folgend, wird 2005 die Bozen-Bolzano University Press als Teil der Akademischen Dienste der Freien Universität Bozen auf Initiative der Rektorin Rita Franceschini hin gegründet. 2007 erfolgt die Angliederung des Verlags an die Universitätsbibliothek, der als Informationsvermittler eine zentrale Rolle im Wissenschaftsbetrieb zukommt. bu,press, wie sich der Verlag der unibz seit Einführung des neuen Erscheinungsbildes im Jahr 2011 nennt, sieht sich als Dienstleister für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Bozen, die bei der Publikation ihrer Forschungsergebnisse Unterstützung suchen und im Verlag persönliche Beratung und Betreuung während des Publikationsprozesses erhalten. Im Qualitätssicherungsprozess ist der Verlag Schnittstelle zwischen den Autorinnen und Autoren, dem Herausgebergremium und den Gutachtern. Vertrieb und Marketing gehören ebenso zu den Kernaufgaben des Verlages. Die Einbindung in das Netzwerk der italienischen, deutschen und europäischen Universitätsverlage verstärkt die überregionale Sichtbarkeit im Fachbuchbereich und ermöglicht beispielsweise die Präsenz auf der Frankfurter Buchmesse.

Bis dato sind im Universitätsverlag 90 Erst- und Neuauflagen in den vier Universitätssprachen erschienen. Zu den Reihen zählen neben den Konferenzbeiträgen: „Scripta Ladina Brixinensia“, „Le guide pratiche del Master Casaclima“, „Brixener Studien zu Sozialpolitik und Sozialwissenschaft“ sowie die jüngst ins Leben gerufene Reihe „unibz junior researcher“. Zur Sicherung der inhaltlichen Qualität wird 2009 ein Herausgebergremium gegründet, das sich aus jeweils einem Vertreter der Fakultäten sowie dem Rektor als Vorsitzenden zusammensetzt. Das Qualitätssicherungsverfahren sieht bei allen Publikationen, die nicht in Reihen erscheinen (die also nicht bereits durch ein Reihengremium geprüft wurden) das Einholen von jeweils zwei externen Gutachten durch den Verlag vor. Diese Gutachten dienen dem Herausgebergremium als Grundlage für die Annahme oder Ablehnung des Manuskripts. Die finale Freigabe zum Druck liegt beim Vorsitzenden des Herausgebergremiums, dem Rektor. Die Publikationen in gedruckter Form sind sowohl direkt über den E-Shop des Verlages als auch im internationalen Online- Buchhandel und in den Bibliotheken der unibz-Standorte erhältlich. Um die größtmögliche Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse an der unibz zu sichern, sind gemäß der Open Access-Philosophie die Mehrzahl der Veröffentlichungen über die Website des Verlags frei zugänglich. Dadurch soll die Wissenschaft gestärkt, Bibliotheken finanziell entlastet und die Doppelfinanzierung öffentlich subventionierter Forschung vermieden werden.

Inhaltlich orientiert sich der Verlag an den Forschungsschwerpunkten der Fakultäten, wobei der Interdisziplinarität der Publikationsprojekte ein besonderer Stellenwert zukommt. Ein Novum ist die Reihe ausgewählter PhD-Arbeiten an der unibz, die unter dem Titel „unibz junior researcher“ erscheinen: bu,press begleitet die jungen Forscherinnen und Forscher bei ihrer Erstveröffentlichung und fördert sie dadurch beim Start ihrer wissenschaftlichen Karriere. Der Verlag erfüllt damit einmal mehr die Brückenfunktion zwischen Forschung und Öffentlichkeit.

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