Die Wissenschaftsbibliothek Südtirol vereint neun Fachbibliotheken unter einer einheitlichen Suchmaske.

Am Anfang steht die Suche. Das gilt für alle, die sich in ein wissenschaftliches Thema vertiefen und sich durch das Dickicht der Informationswelt kämpfen. Dabei bieten Bibliothekskataloge nach wie vor einen zentralen Einstieg, um verlässliche Quellen zu finden. In Südtirol aber, wo mehrere kleine wissenschaftliche Bibliotheken nebeneinander existierten, hatte es der Suchende oft nicht einfach – stand er doch vor der Herausforderung, sämtliche Kleinkataloge mit unterschiedlicher Suchlogik und uneinheitlichen Oberflächen einzeln abzufragen. Das bedeutete viel Suchaufwand mit einer verhältnismäßig geringen Erfolgsquote.

Deshalb strebte die Universitätsbibliothek Bozen bereits seit ihrer Gründung vor 18 Jahren nach einer Vernetzung: Getrennt operierende Bibliotheken von Forschungseinrichtungen der Region sollten zu einem kohärenten Gesamtsystem zusammenwachsen, und das sowohl für die konventionelle als auch digitale Informationsversorgung. Über Jahre entstand ein Netzwerk, das mehrere Bibliotheken in einem Metakatalog verband; die elektronischen Bestände allerdings mussten auf eigenen Plattformen recherchiert werden.

Mit dem Umstieg der Universitätsbibliothek Bozen auf ein sogenanntes Discovery- Tool, das auf Google-ähnlichem Suchverhalten aufbaut, und mit dem Wechsel auf eine neue, cloudbasierte Verwaltungssoftware im Jahr 2013 gelang es jedoch, die Kluft bei der Suche nach Printmedien und elektronischen Medien zu schließen. Seitdem werden nach und nach die Partnerbibliotheken und weitere hinzukommende Kooperationspartner in das aktuelle System integriert, wobei die Bibliotheken von der Universitätsbibliothek unterstützt werden und die Autonomie der Institutionen gewahrt bleibt. So ging mit Oktober 2014 die sogenannte Wissenschaftsbibliothek Südtirol online. Das Motto lautete: Einfacher und schneller suchen mit mehr und besseren Resultaten. Der Gemeinschaftsauftritt von derzeit neun wissenschaftlichen Bibliotheken Südtirols bietet ein einziges Suchfeld an und überrascht mit umfangreichen Suchergebnissen. Es sind Hinweise auf pyhsische Medien der verschiedenen Bibliotheken oder einzelne elektronische Dokumente, die sofort im Volltext abrufbar sind. Nicht zuletzt besticht die Wissenschaftsbibliothek Südtirol durch das frische Layout der Suchoberfläche, die zur Gänze von Mitarbeitern der Universitätsbibliothek Bozen entworfen und implementiert wurde. Derzeit sind folgende Bibliotheken Mitglied der Wissenschaftsbibliothek Südtirol:

·· Universitätsbibliothek Bozeny
·· EURAC library
·· Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen
·· Bibliothek des Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg
·· Bibliothek des Konservatoriums Claudio Monteverdi
·· Bibliothek des Museion (Museum für Zeitgenössische Kunst Bozen)
·· Bibliothek des Ladinischen Instituts Micurà de Rü
·· Bibliothek des Naturmuseums Bozen
·· Bibliothek des Ladinischen Bildungsund Kulturressorts

Die beteiligten Bibliotheken profitieren gleich mehrfach von dem Zusammenschluss: Sie gewinnen an Sichtbarkeit, können Bestände austauschen und dadurch noch besser nutzen, und erreichen neue Zielgruppen.
Für den Benutzer ergibt sich eine feine, aber entscheidende Änderung: Am Anfang steht immer noch die Suche, aber sie ist jetzt smart.

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