Wie viel Wissenschaft steckt in Science Fiction?
Academia hat bei Hubert Zitt nachgefragt, Informatik-Dozent an der Fachhochschule Kaiserslautern und Star Trek-Experte. Bei der Langen Nacht der Forschung wird er mit seiner preisgekrönten Show an der EURAC auftreten.
Herr Zitt, haben Sie den neuesten Kinofilm Star Trek Beyond schon gesehen?
Zitt: Natürlich, ich war sogar auf der Vorpremiere.
Gibt es in dem aktuellsten Kinofilm eine technische Vision, die sie beeindruckt hat?
Zitt: Ja, der Universalübersetzer wird erstmals realistisch dargestellt. Bisher war es immer so, dass die Fremdsprache unterdrückt wurde und man nur die Übersetzung – im Original also Englisch – gehört hat. Bei Star Trek Beyond ertönt beides, also auch die Sprache der Außerirdischen. Allerdings handelt es sich beim Universalübersetzer nicht mehr um eine technische Vision. Man arbeitet ja schon ganz konkret daran. Seit Januar 2015 gibt es den Skype Translator. Der Chat-Dolmetscher übersetzt bereits 50 Sprachen. Zugegeben, er funktioniert noch nicht perfekt, aber es ist schon mal ein Anfang. Vor zehn Jahren noch hätten Sprachwissenschaftler gesagt, dass eine Maschine zwar Worte aber niemals ganz Sätze sinngemäß übersetzen kann.
Bereits in der originalen Star Trek Serie aus den 1960er Jahren sind viele spätere Erfindungen vorweggenommen: das Faxgerät, der Touchscreen, das Smartphone. Werden wir uns irgendwann einmal beamen können?
Zitt: Eine berechtigte und schwierige Frage. Selbst wenn wir in ferner Zukunft über die nötige Technik verfügen sollten – und angesichts der Fortschritte in der Quanten-Teleportation erscheint das zumindest nicht unmöglich – würden wir vor eine große ethisch-philosophische Frage gestellt: Ist ein Mensch, den wir in seine Elementarteilchen zerlegen und an einem anderen Ort wieder zusammenbauen, noch derselbe? Was passiert mit seinem Geist, seiner Seele, seinem Erinnerungsvermögen?
Da sind wir einer anderen technischen Vision schon viel näher: dem Holodeck. Bei Star Trek erzeugt es virtuelle Welten mittels 3D-Hologrammen.
Zitt: 3D-Technologien sind nichts Neues. Denken wir nur an das 3D-Kino oder die Flugsimulatoren. In rund zehn Jahren werden Fernseher das Geschehen in 3D-Hologrammen in unser Wohnzimmer projizieren, ohne dass wir dafür besondere Brillen brauchen. Und dank Ultraschalltechnologie werden wir virtuelle Objekte irgendwann vielleicht sogar spüren können.
Wurden technologische Errungenschaften von Star Trek inspiriert oder haben sich umgekehrt die Star Trek-Schöpfer von der Wissenschaft anregen lassen?
Zitt: Science Fiction und Wissenschaft beflügeln sich gegenseitig. Die Wissenschaft schaut sich sicherlich das ein oder andere bei den Kreativen ab, und umgekehrt lesen Science Fiction Autoren wissenschaftliche Papers. Motorola hat ganz offen zugegeben, dass das Design des ersten Klapphandys der Firma von Captain Kirks Kommunikator abgeschaut war. Ebenso von der Star Trek Technologie inspiriert ist der Freisprech-Clip von Gigaset. Die Gigaset- Produktmanagerin hat mir erzählt, dass ihr Team fasziniert davon war, eine Technologie zu entwickeln, die volle Bewegungsfreiheit beim Telefonieren ermöglicht
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